TSV 1894 Kusterdingen e.V.

Trailfest im Saarland

Fotos: Maik Buschbacher

Pamela Veith und Andreas Ordenbach starteten beim Losheimer Trailfest (Saarland), Pamela über 77,5 Kilometer, mit 2.700 HM und Andreas über 47 Kilometer mit 1.600 HM.

Hier der Bericht von Pamela:
Start war um 6 Uhr, das hieß für mich, mitten in der Nacht aufstehen um 4.30 Uhr.  Ankunft dort aber erst um 22.30 Uhr am Tag vorher, früher machte es der Verkehr und die Arbeit nicht möglich. So war es eine kurze Nacht mit vier Stunden Schlaf.
Etwas neben der Spur stand ich um 5:45 Uhr beim Briefing, alles „just in Time“, manchmal geht es eben nicht anders. Da ich stressig, hektische Situationen gewohnt bin, musste es so irgendwie funktionieren. Das Zelten dort am Campingplatz war auch speziell, da ich das auch schon lange nicht mehr gemacht hatte. Die Nacht war laut durch das Festival und mit Ohrstöpsel konnte ich dann irgendwann um 1 Uhr schlafen. 
Der Start war nicht weit weg, aber durch die nächtliche Ankunft konnte ich mich nicht orientieren, deshalb war mir das Hinlaufen morgens zu unsicher, verlaufen wäre sehr unpraktisch gewesen, so fuhr mich Andreas mit dem Auto hin. Sein Start war erst um 9 Uhr.
Bis km 35 Kilometer lief alles so weit gut, dann ein nasser Ast (in der Nacht hatte es nur geregnet), ich rutschte und flog auf die rechte Seite. Schnell aufstehen, rechte Handfläche und rechter Ellbogen aufgeschürft, linker Oberschenkel seitlich lädiert, riesiger Bluterguss.
Aber sei’s drum, aufgeben ist keine Option. So ging es weiter und zum Glück konnte ich am nächsten Verpflegungspunkt alles desinfizieren.
Nun gut, aller guten Dinge sind drei, also wartete ich, was noch kommen wird.
Tatsächlich, kurz darauf wurde ich von einer Wespe oder Biene in die rechte Wade gestochen. An einem Bachlauf kühlte ich die Stelle und dank meiner Kompressionsstrümpfe konnte ich Farn vom Saarländischen Urwald zur Beruhigung hineinstecken. 
Weiter ging’s und lange Zeit lief ich mit zwei Männern. Das motivierte und ließ dann die Probleme etwas reduzieren, wenn man sah, dass auch sie, deutlich jünger, nicht mehr ganz so fit waren und wohl auch ihre Probleme hatten.
Am Aussichtspunkt der Saarschleife, oben am Turm, ließ ich es mir nicht entgehen, ein Foto zu machen. Der Fotograf vom Veranstalter machte auch noch eines persönlich von mir. Das waren mir die paar Minuten Zeitverlust dann wert. 
Dadurch verlor ich dann den Anschluss an die beiden Männer. 
Es ging hinunter direkt an die Saar, der Blick war traumhaft. 
Da ich die Männer nicht mehr vor mir hatte war sehr viel Konzentration nötig, um sich nicht zu verlaufen.
Bergab an der Saarschleife konnte ich gerade noch einen Sturz vermeiden, das wäre übel ausgegangen.
Kaum konnte ich unten die Saar genießen, ging es links hoch in den Wald. Leider sah ich dann bergauf kein Markierungsband mehr, war mir unsicher und ging wieder hinab. Zum Glück kam in diesem Moment ein anderer Läufer und sagte, dass es passt, so musste ich halt alles wieder hochlaufen, vermutlich hatten Waldarbeiter die Bänder entfernt. Einen Läufer konnte ich dann am Verpflegungspunkt wieder einholen und wir liefen lange zusammen. Bei Kilometer 60 hatten wir beide ein ziemliches Tief, er wollte gehen, ich sagte, „lass uns langsam weiterlaufen“. Gesagt getan, am allerletzten Verpflegungspunkt ließ er mich zum Dank dann stehen. Das war nicht schön, aber anscheinend lief es bei ihm wieder besser.
Endlich war das Ziel in Reichweite und ich kam doch tatsächlich als erste Frau nach 9:59:57 Stunden ins Ziel.
Insgesamt wurde ich Achte, nur sieben Männer waren vor mir. Derjenige, welcher mich lange begleitet hatte war auch nur 51 Sekunden schneller als ich.
Andreas kam nach 7:37:11 Stunden über die 47 Kilometer als 33. der Master Wertung ins Ziel und kam auf Platz 80 unter allen Männern. Auch er war sehr zufrieden mit seiner Leistung.